27.06.2014Google, please Forget.me
Vergessen werden leicht gemacht - die Plattform forget.me vereinfacht Anträge für die Löschung von Links einzureichen.
Wenige Wochen nach dem EuGH-Urteil hat Google reagiert und ein Formular für Löschanträge zu unliebsamen Links eingerichtet, auch die Österreichische Gesellschaft für Datenschutz - ARGE Daten - leistet in Form eines Musterbriefes für den Antrag auf Löschung Hilfestellung. Dennoch bleibt die Löschung von Links ein zeitaufwendiges Unterfangen.
Nun hat der französische Reputationsmanagement-Spezialist Reputation VIP einen Dienst entwickelt, mit welcher sich das "Recht auf Vergessen" schnell und einfach einfordern lässt.
Um den Service zu nutzen, muss man sich zunächst unter der eindeutigen URL Forget.me registrieren. Schon kann man sich entscheiden, ob man Links löschen oder bereits eingereichte Anträge nachverfolgen will. Der Vorteil zu Musterbrief und Google-Formular: Links bzw. Beiträge zur eigenen Person werden automatisch angezeigt (vorausgesetzt man hat auch seinen richtigen Namen und kein Alias hinterlegt ;). Hat man den entsprechenden Link gefunden (eine manuelle Eingabe), klickt man einfach auf "Forget This".
Ohne Begründung geht es nicht: auch bei Forget.me muss man sich durch eine Fülle an Begründungen für die Löschung klicken und um Missbrauch zu vermeiden, abschließend ein Dokument zur Identifizierung hochladen. Der Antrag wird laut Forget.me direkt an Google übermittelt.
Ein weiterer Vorteil der französischen Plattform: die eingereichten Anträge können direkt über die Plattform nachverfolgt werden. Auch sollen laut Forget.me Nachrichten von Google & Co über den Account abrufbar sein.
Derzeit ist die kostenlose Plattform Forget.me in englischer & französischer Sprache und nur für Links bei europäischen Suchmaschinen bzw. Google-Versionen nutzbar.
Google beginnt bereits zu vergessen
Inzwischen hat Google angefangen die ersten Links zu löschen. "In dieser Woche beginnen wir mit der Entfernung von Suchergebnissen auf Grundlage der eingegangenen Anträge", erklärte ein Sprecher und bestätigte damit einen Bericht der "Wirtschaftswoche". Sucht man nun über Google nach einer Person - ausgenommen davon sind VIPs - erscheint unter den Ergebnissen folgender Hinweis.
Ob sich die Erfolgsaussichten bei einem Antrag auf Löschung über Forget.me erhöhen, ist unwahrscheinlich, die Antragstellung selbst und die Nachverfolgung werden durch die französische Plattform jedoch deutlich vereinfacht.
In diesem Sinne: Google, please forget.me!
Weiterführende Links & Quellen