01.09.2023

Die Macht der Typografie

Wie Schriften das Unternehmensimage beeinflussen

In der Welt des Unternehmertums und der Markenbildung sind es oft die subtilen Details, die den entscheidenden Unterschied ausmachen. Ein solches Detail, das oft unterschätzt wird, sind Schriftarten. Diese scheinbar simplen Buchstaben tragen jedoch eine bemerkenswerte Fähigkeit: Sie können die Stimmung, die Wahrnehmung und letztlich den Erfolg Ihres Unternehmens beeinflussen. Wir zeigen Ihnen, wie Schriftarten wirken, welche Schriftarten zu verschiedenen Unternehmenszielen passen und welche Überlegungen bei der Schriftenwahl anzustellen sind.

Schriftarten

Schrifttypen und ihre Wirkungen

Beim Betrachten von Marken, Unternehmenspräsentationen oder dem Corporate Design wird deutlich, dass diese aus einer Vielzahl von Elementen bestehen. Hierzu zählen das Logo, die Farbpalette, Layouts, Konsistenz, Wiedererkennung, Guidelines und vieles mehr. Obwohl Schriften viel weniger auffallen als beispielsweise das Logo oder die Positionierung von Bildern, sind sie dennoch wichtig, um das Design zu vervollständigen.

Serifenschrift

Bekannte Beispiele: Times New Roman, Baskerville, Garamond
Wirkung: hochwertig, literarisch, seriös, traditionell - evtl. aber auch alt
Der Unterschied zur serifenlosen Schrift sind die kleinen „Füßchen“ am Buchstabenende, die aber dafür sorgen, dass für die Leser*innen eine Art Linie entstehen kann. Ein klarer Vorteil dieses Schrifttyps ist somit die Lesbarkeit. Serifenschriften eignen sich gut für ausführlichere Texte wie Broschüren, Flyer, Bücher oder auch Kleingedrucktes.

Serifenlose Schriften

Bekannte Beispiele: Helvetica, Open Sans, Arial
Wirkung: modern, gleichmäßig, - evtl. aber auch langweilig
Durch die fehlenden Serifen („Füßchen“) wirkt diese Schrift sehr modern und kann aufgrund der gleichmäßigen Schriftstärke Klarheit und einen starken, sauberen Stil vermitteln. Sans-serife Schriften eignen sich auch gut, wenn Sie nur wenig Platz zur Verfügung haben (Plakate, Schilder …). Tipp: dicke, serifenlose Schriften vermitteln Stärke, dünnere Schriftstärken können auch glamourös und nobel wirken – probieren Sie am besten alle vorhandenen Schriftstärken einer Schrift aus, um die richtige zu finden.

Serifen vsd. serifenlose Schrift

Schreib- bzw. Handschriften

Bekanntes Beispiel: Lucida Handwriting
Wirkung: persönlich, edel, aber auch unleserlich
Schreibschriften haben sowohl starke Vor- als auch Nachteile. Einerseits können sie edel, vertraut und persönlich wirken (Einladungen, Urkunden …), andererseits aber auch unleserlich und unseriös. Hier dreht sich alles um die angesprochene Zielgruppe und die passende Branche. Angenommen, Sie leiten eine Anwaltskanzlei und suchen nach neuen Mandanten. In diesem Kontext wirkt diese Schriftart möglicherweise zu persönlich und wenig professionell in der Branche. Dagegen passt dieselbe Schriftart hervorragend zu einem Social-Media-Beitrag für ein Unternehmen, das nachhaltig hergestellte Produkte vertreibt. Hier kommt das vertraute Erscheinungsbild sehr gut zur Geltung.

Dekorative Schrift

bekanntes Beispiel: Ashley Inline
Wirkung: auffällig, aber auch unleserlich
Diese Art von Schrift eignet sich hervorragend, um bestimmte Worte, wie zum Beispiel "Angebot", hervorzuheben. Allerdings ist sie weniger geeignet für längere Textpassagen, da die Lesbarkeit bei ausgedehnten Abschnitten beeinträchtigt wird. Auf Plakaten erweist sich diese Schriftart ebenfalls als optimaler Eyecatcher oder Akzent.

Schreibschrift vs. Deko-Schrift

Passende Schrift wählen

Zu Beginn ist es ganz wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, welche Branche und Zielgruppe angesprochen werden soll, sowie die Leserlichkeit in den Fokus zu stellen. Serifenschriften sind passend für Unternehmen, die Tradition oder Stabilität betonen möchten – beispielsweise Immobilienmakler oder Juweliere. Serifenlose Schriften im Gegensatz eignen sich für ruhige, innovative und moderne Unternehmen. Handschriften eignen sich für Kund*innen, die Sie persönlich ansprechen möchten (in Briefen, Einladungen oder auch auf Verpackungen).

Tipp: Es muss auch nicht immer nur eine Schrift sein. Probieren Sie doch einmal Schriftkombinationen aus Serifen- und serifenlosen Schriften aus.

Fazit

Die Auswahl der passenden Schriftart für den Unternehmensauftritt ist von entscheidender Bedeutung. Eine Schriftart, die auf den Betrachter harmonisch und ausgewogen wirkt, stellt einen essenziellen Baustein für die Identität deiner Marke dar. Der Aufbau einer starken Unternehmensmarke erfordert eine ganzheitliche Betrachtung verschiedener Faktoren. Es geht weit über die Gestaltung eines Logos oder die Festlegung einiger Farben hinaus. Ebenso wenig reicht es aus, einfach irgendeine Schriftart auszuwählen, die gerade auf dem Computer verfügbar ist.

Die Wahl der richtigen Schriftart erfordert sorgfältige Überlegung und Abstimmung auf die Kernwerte und Ziele deines Unternehmens – sie kann eine mächtige visuelle Sprache schaffen, die die Werte und Persönlichkeit Ihres Unternehmens kommuniziert. Sie sollte nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch die gewünschte Botschaft und Stimmung effektiv vermitteln.

 

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