10.08.2016Gutes Design...
vebindet Harmonie und Kontrast
Lassen Sie uns über richtig gutes Design, im Print- wie im digitalen Bereich, nachdenken. Gutes Design verlangt dem Benutzer kein unnötiges Nachdenken ab, erfüllt dessen Erwartungen und kommt seinen Erfahrungen entgegen.
Gutes Design ist auch in der Lage, über visuelle Reize das Wissen des Benutzers so zu bedienen, dass seine Aufmerksamkeit im Sinne des Gestalters gelenkt und geführt wird.
Wenn man mich als Grafiker fragt, ob sich mit wenigen Worten beschreiben lässt, wovon gutes Design lebt, dann würde ich antworten: von Harmonie und Kontrast.
Harmonie
Harmonie lässt sich erzeugen, wenn ein Layout einem Betrachter ein Gefühl der Ordnung vermittelt – alles scheint an dem Platz zu sein, an den es gehört. Die Elemente sind klar zueinander in Bezug gesetzt. Die Grenzen von Abbildungen und Textlinien bilden Achsen.
Die Proportionen von Bildern sind so weit wie möglich gleich gehalten – Quadrate und Rechtecke mit identischem Seitenverhältnis im Quer- und Hochformat. All diese Elemente sind gleich groß und zeigen im Ganzen ein harmonisches, aufeinander abgestimmes Bild.
Natürlich sind ordnende Achsen nur ein Aspekt, der für die Harmonie in einem Layout sorgt. Ebenso lässt sich über die Wahl abgestimmter Farbräume Harmonie erzeugen, durch das Aussuchen zusammenpassender Bilder und mit aufeinander abgestimmten Schriften.
Kontrast
Zu viel Harmonie macht ein Design aber auch langweilig. Ebenso wichtig wie Ordnung und harmonierende Elemente sind Gegensätze und Kontraste, die für Abwechslung sorgen. Mein Tipp: Abbildungen, Fotos, grafische und Textelemente sollten entweder gleich groß sein (also harmonisch) oder einen klar erkennbaren Größenunterschied aufweisen.
Dasselbe gilt, wenn Sie Schriftgrößen in einem Layout variieren. 12 Punkt für eine Überschrift und 11 Punkt für die Zwischenüberschrift beispielsweise sind da zu wenig, die inhaltliche Schwerpunktsetzung sollte sofort auffallen:
ÜBERSCHRIFT
Zweite Überschrift
Der Fließtext wird wieder in normaler Größe geschrieben, damit sich die Überschriften abheben.
Linien
Viele Gestaltungs- und Designprogramme erzeugen per Standardeinstellung Konturen mit einer Stärke von 1 Punkt. Wird mit schwarzen Konturen gestaltet, entsteht dadurch der Eindruck eines "Trauerrandes". Mein Tipp: Wählen Sie stattdessen lieber eine zarte Stärke von 0,25 oder 0,5 Punkt.
Fotos sprechen Emotionen an
Während Text und sein "Transportmittel" nämlich die Schrift, unseren Intellekt ansprechen, appellieren Bilder direkt an unsere Emotionen. Zwar regen uns gute Bilder auch zum Nachdenken an, doch sie wecken noch schneller unsere Gefühle – mit Text müssen wir uns erst beschäftigen, damit er unseren Verstand in Gang setzt und eventuell Gefühle auslöst. Mein Tipp. Setzen Sie Text und Bilder ausgewogen nebeneinander, vermitteln Sie Ihre Inhalte über beide Wege. Besonders im responsivem Webdesign für Mobilgeräte punkten Sie mit starken Bildern und gut lesbaren Texten.
Gutes Design besticht durch Harmonie im Ganzen und klug gesetzten Kontrasten. Die individuelle Kreativität macht den Unterschied - sprechen Sie uns gerne dazu an.
PS: Der Autor dieses Beitrages, Stefan Rauh, hat im P.I.C.S.-Team sein Pflichtpraktikum in der Ausbildung zum Werbegrafiker absolviert.