09.01.2018Mobile First-Indexierung
So vermeiden Sie Ranking-Verluste
Wohl kaum ein anderer Teilbereich des Marketings ändert sich so rasend schnell wie jener der Suchmaschinenoptimierung. Auch 2018 gibt es wieder zahlreiche Neuigkeiten runde um das Thema SEO. Eine der größten Herausforderungen bringt sicherlich Googles Umstellung auf den Mobile First Index mit sich. Statt wie bisher die Desktop-Version einer Website zu betrachten und zu bewerten, steht für Google mit dem Mobile Index künftig die mobile Variante im Fokus. Wer seine Website oder seinen Webshop noch nicht "mobile friendly" gemacht hat, sollte daher nicht länger warten. In unserem nachfolgenden Blogbeitrag erfahren Sie das Wichtigste rund um die Mobile First-Indexierung und wie Sie Ranking-Verluste vermeiden.
Google macht Ernst
Bereits im November 2016 kündigte Google in einer Pressemitteilung an, sein Ranking-System zu überarbeiten und besser an die stetig wachsende Anzahl mobiler Suchanfragen anzupassen. Bislang ermittelte der Suchmaschinenbetreiber die Relevanz einer Seite für die Nutzer anhand der Desktop-Version. Da die Google-Suche mittlerweile jedoch zum größten Teil auf Mobilgeräten verwendet wird, kann dies zu Problemen führen. Denn nach wie vor gibt es Webseiten, die in der mobilen Version weniger Content beinhalten. Durch die Umstellung auf einen Mobile First Index möchte Google nun sicherstellen, dass die Algorithmen vorwiegend Seiten analysieren, die mobile Nutzer auch tatsächlich sehen.
Im Frühjahr dieses Jahres hieß es, das Rollout der neuen Indexierung würde deutlich länger dauern als anfangs geplant. Der Webmaster Trends Analyst Gary Illyes bestätigte jedoch kürzlich im Webmaster Central Blog, dass es nun doch bereits so weit sei. Sowohl für die Erstellung der Rankings als auch für die Darstellung der Snippets greift also ab sofort die neue Datenbank.
Viele Fragen kommen auf
Die Einführung der Mobile First-Indexierung wirft bei SEO-Fachleuten zahlreiche Fragen auf. Spielt der Desktop-Index jetzt gar keine Rolle mehr? Tauchen Seiten, die über keine mobile Version verfügen überhaupt noch bei Google auf? Und was ist zu tun, wenn der mobile Content von jenem der Desktop-Version abweicht? Google betont immer wieder, dass es weiterhin nur einen Index für beide Versionen gebe. In anderen Worten, es wird auch weiterhin die Desktop-Version beim Ranking berücksichtigt. Wer also bis dato noch keine mobile Seite hat, muss nicht gleich in Panik verfallen. Auch Unternehmer mit einer Website im responsive Design können aufatmen, da in diesem Fall die Desktop-Version ohnehin 1:1 von Mobilgeräten übernommen wird. Handlungsbedarf besteht jedoch vor allem für jene, die zwei getrennte Seiten mit unterschiedlichem Content und Markup betreiben.
Hilfestellung für Webmaster
Gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Rollouts bietet Google auch bereits die ersten Hilfestellungen. Der Webmaster Trends Analyst Gary Illyes fasst in einem Blogpost zusammen, worauf Webseitenbetreiber in Bezug auf den Mobile Index achten sollten:
- Viele Unternehmen bieten mobil eine extrem abgespeckte Version ihrer Desktop-Seite an. Vor allem in Hinblick auf den neuen Index sollte die mobile Seite jedoch auf jeden Fall die qualitativ hochwertigen Inhalte der Desktop-Version übernehmen. Dies gilt für Text in gleichem Maße wie für Bilder und Videos.
- Google betont immer wieder die Wichtigkeit strukturierter Daten. Da der Algorithmus im Zuge der Mobile First-Indexierung vor allem die strukturierten Daten heranzieht, sollten diese für die Desktop- und für die mobile Version gleichwertig sein. Das Test-Tool für strukturierte Daten hilft beim Abgleich.
- Falls noch nicht geschehen, sollte neben der Inhaberschaft der Desktop-Version auch jene der mobilen Seite in der Search Console verifiziert sein. Mehr dazu erfahren Sie hier.
- Wichtig für alle Webmaster ist auch, dass sich die Meta Daten mobil als auch auf dem Desktop nicht unterscheiden. Um sicherzugehen, kontrollieren Sie lieber alle Seiten Ihrer Präsenz.
- Bei Verlinkungen zwischen der mobilen und der Desktop-Version ändert sich grundsätzlich nichts. Dennoch muss diese korrekt sein. Das link rel=“alternative“-Tag verrät auf der Desktop-Seite den Speicherort der mobilen Website. Auf der mobilen Seite muss dann entsprechend ein Link rel=“canonical“-Tag gesetzt werden. Mehr dazu erfahren Sie hier.
- Als weiteren wichtigen Tipp nennt Illyes eine separate Verlinkung bei international oder regional unterschiedlichen Mobile- und Desktop-Varianten. hreflang-Tags sollen demnach jeweils getrennt auf Desktop- und Mobilseiten verweisen. Details zur Umsetzung finden Sie hier.
- Die Crawl-Rate der Googlebots könnte im Zusammenhang mit dem neuen Index ansteigen. Testen Sie also, ob die Kapazität der Server das mitmacht, wenn Sie einen separaten Host verwenden. Sollte Sie jedoch Seiten im Responsive Design oder Dynamic Serving nutzen, so entfällt dieser Punkt für Sie.
So erkennen Sie, ob sich auch Ihre Website schon im Mobile Index befindet
In einem Hangout verriet John Müller wie Sie testen können, ob Ihre Website bereits im Mobile Index erfasst wird. Bary Schwartz von Engine Roundtable fasst die Methode noch einmal in aller Kürze zusammen. Ein Blick auf die Log-Dateien Ihres Servers reicht bereits aus, so der Experte. Denn hier werden unter anderem die Zugriffe der Googlebots protokolliert. Für Desktop und Mobile crawlen jeweils unterschiedliche Bots. Bislang herrschte ein Verhältnis von 80 zu 20 zugunsten von Desktop vor. Sobald sich die Werte umkehren, ist das ein Signal dafür, dass Ihre Website in den Mobile Index verschoben wurde.
Auch wenn die Desktop-Varianten bei Google weiterhin indexiert werden, wer das bestmögliche Ranking erzielen will, der kommt um eine mobile Website nicht herum. Mobile SEO ist gerade jetzt wichtiger als je zuvor! Haben Sie noch Fragen zur Mobile First-Indexierung oder den Umsetzungs-Maßnahmen? Kontaktieren Sie uns, wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch!