09.06.2011

Google Analytics vs. PIWIK - ein Vergleich

Unterschiedliche Ansätze im Webtracking, der Webanalyse und ROI-Messung

Marketingprofis stehen oft unter Rechtfertigungsdruck. Erfolgreiche Online- und SEO-Arbeit will gemessen, Misserfolg nachgewiesen (Stichwort: ROI) werden. Dabei helfen statistische Analyse- und Reportingtools, die für Websites wesentliche Messzahlen wie Seitenabrufe, Unique Visits und Verweildauer auszuwerten sowie tiefergehende Nutzer-Analysen zu liefern.

Zwei aktuell sehr prominente und kostenfreie Webanalyse-Tools sind Google Analytics und PIWIK. Hier ein Kurz-Vergleich der wichtigsten Funktionen der beiden Anbieter:

Datenschutz

Trotz der Einführung einer (immerhin teilweisen) Anonymisierung der Besucher-IP bleibt die Kritik an der „Datensammelwut“ Googles groß. Eine datenschutzrechtliche Grauzone, denn es ist nicht klar, inwieweit Google die individuellen Daten seiner Nutzer tatsächlich sammelt und in die Weiterentwicklung der Suchalgorithmen und anderer Google-Funktionalitäten einfließen lässt. Google Analytics verhält sich jedenfalls beim Aufruf einer Website anonym. Das heißt, dass der Nutzer von dieser Interaktion mit Google Analytics grundsätzlich nichts erfährt, wenn nicht z.B. der Website-Betreiber klar auf die Verwendung von Google Analytics hinweist. Auch bei PIWIK werden die Userdaten gespeichert, allerdings nicht wie bei Google auf Drittservern oder Clouds, sondern direkt beim Website-Betreiber. Das AnonymizeIP-Plugin lässt außerdem eine komplette Anonymisierung der Besucher-IPs zu. 

Administration & Funktionalitäten

Der Einsatz der Webanalyse-Software von PIWIK bedeutet im eigenen Unternehmen meist einen größeren Aufwand an Administration und Ressourcen als bei Google Analytics. Denn die zur Analyse und Weiterverarbeitung der Besucherdaten notwendige Hardware und Datenbank-Software muss vom Website-Betreiber oder Administrator selber eingerichtet, gepflegt und gewartet werden. Die Auswertung und grafische Darstellung (Tabellen, Charts) der gesammelten Daten kann sowohl bei Google Analytics wie auch bei PIWIK individuell festgelegt werden. Allerdings haben bei PIWIK Administratoren und Website-Betreiber mehr Freiheiten bei der Auswahl der Features. Google ermöglicht dem Nutzer, die AdWords-Plattform mit der Analytics-Anwendung zu koppeln, um AdWords-Kampagnen zeitgleich statistisch auszuwerten. Für PIWIK finden sich durch den Open Source-Zugang mittlerweile viele innovative Erweiterungen, die individuell installiert und eingebunden werden können.

Fazit

Google Analytics ist sicher die komfortablere Lösung, weil es nur einen begrenzten Eigenaufwand zur umfassenden statistischen Auswertung der Websites braucht. Allerdings ist die Google Webanalyse auf maximal 50 Websites pro Nutzer beschränkt und dieser hat keinen Einfluss darauf, welche Features Google tatsächlich zur Verfügung stellt. Obwohl Google mittlerweile einzelne Möglichkeiten bietet, die gesammelten Daten zumindest oberflächlich zu anonymisieren, bleiben datenschutzrechtliche Bedenken. Auch bei PIWIK müssen Administratoren und Website-Betreiber aktiv eine Anonymisierung der Besucherdaten implementieren. Allerdings ist erstens eine vollständige Anonymisierung möglich, zweitens der Schutz der Besucherdaten durch die Speicherung auf eigenen Servern besser gewährleistet und die notwendigen Veränderungen im Code sind schon in der Standardinstallation einfach zu bewerkstelligen. Für PIWIK spricht außerdem der Open Source-Hintergrund, mit ständigen Weiterentwicklungen und interessanten Features.

Wie auch immer Sie sich entscheiden, wesentlich bleibt: stimmen Sie die Wahl des passenden Webtracking-Tools bereits bei der Konzeptionierung Ihrer Online-Marketingstrategie und im Detail auch auf andere Controlling- und Evaluationsmechanismen ab. So erhalten Sie einen umfassenden quantitativen Nachweis für Ihre Kommunikations- und Marketingaktivitäten im Internet, der sich auch gut in das Gesamt-Reporting einfügen lässt.

P.I.C.S. setzt auf PIWIK

Für das neue CMS Personal Web Manager 5 nutzt P.I.C.S. übrigens PIWIK. Die oben genannten Vorteile des Open Source-Tools (zB Datenschutz, spezifische Nutzung und Anpassungsmöglichkeiten der Features und Dashboards) ergänzen das dynamische und sicherheitsorientierte Konzept des frisch gelaunchten Produkts aus der P.I.C.S.-Werkstatt optimal.Weiterführende Links


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