16.04.2015Die Marke Clinton - Hillary-ous.
Hillary Clintons Logo als digitales Stammtisch-Thema.
Hillary for President: Bill Clinton war's schon, jetzt startet seine "First lady" in den US-Wahlkampf um die Präsidentschaft. Die skandalerprobte und erfahrene Demokratin nützt dabei das Spiel mit Design und Kommunikation in den digitalen Sphären, um gleich zu Beginn ihrer Kampagne für einen Aufreger zu sorgen.
Am 12. April verkündete die Demokratin Hillary Clinton offiziell und ohne viel Pomp, dass sie für die US-Präsidentschaft kandidieren will:
Dabei setzt sie auf einen ihre Person betreffend zurückhaltenden Stil (vermutlich gezielt als Gegenpol zum Inszenierungsgetöse ihrer republikanischen Wettbewerber wie Rand Paul, der bspw. eine eigene Anti-Hillary Website an den Start bringt), gibt sich als Repräsentantin des "normalen US-Bürgers" und stellt dementsprechend bodenständige und soziale Themen als Schwerpunkte in ihren Wahlkampf. Interessanterweise sind es aber weniger ihre Inhalte, mit denen Hillary Clinton in den ersten Tagen nach dieser Ankündigung im Web für Aufregung sorgt, sondern ihr Logo und ihr Corporate Design.
Die Marke Hillary
Das Clinton'sche "H" wird "eher hart als herzlich" (Zeit Online), als "Stresstest für die Augen" (Süddeutsche Online) oder als "too blocky, too familiar, bad colours" (Vox.com) abgekanzelt. Über Design und Geschmack lässt sich trefflich streiten, aber vielleicht ist es gerade ein kluger Schachzug, die cross-mediale Empörungsmaschinerie auf diese Weise anzukurbeln - gerade in den USA, wo mediale Inszenierung und personales eCampaigning über alle Plattformen und Mechanismen des (Social) Webs hinweg nicht mehr aus der Wahlkampf- und Politik-Kommunikation wegzudenken sind.
Hillary Clinton hat für die Kampagnenarbeit im Netz angeblich Google-Managerin Stephanie Hannon engagiert. Über die Website "Hillary for America" werden YouTube, Twitter, Facebook mit reichlich Video-, Bild- und Textmaterial befeuert. Die Zeichenmarke "H" im kräftigen Blau und mit dem zackigen roten Pfeil ist dabei der Aufhänger. Der "Hillary-Avatar" wird für alle Netzwerke und Plattformen, das Icon für jeden Tweet und Facebook-Post verwendet. Dieses Logo und damit die Marke "Hillary" bleiben im Gedächtnis, ist über die verschiedenen Kanäle hinweg flexibel einsetzbar und erfüllt damit wesentliche Anliegen im Corporate Design. Ist doch "hillary-ous", nicht?
Wollen Sie auch ein bisschen Hillary sein? Über die Website der Washington Post können Sie Ihren eigenen Slogan im Clinton-Design bauen, im "Hillary Bold":).