15.03.2017Barrierefreiheit im Internet - WCAG
Durch empfohlene Richtlinien den Zugang zu Informationen erleichtern
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.0), zu deutsch „Richtlinien für barrierefreie Webinhalte“, sind Empfehlungen durch welche sichergestellt werden soll, dass Personen, mit sensorischen, motorischen und auch mentalen Einschränkungen, unbeschwerten Zugang zu angebotenen Content im Internet bekommen. Die zunehmende Komplexität der Webseiten hinsichtlich Design, Technologien, Browser, Bedienung etc. stellt für Menschen mit Behinderung einen erheblichen Informationsnachteil dar.
Barrierefreiheit in die Tat umsetzen
Die WCAG liefern Richtlinien, welche die Fairness im Internet verbessern sollen. Die Umsetzbarkeit hängt vom Aufbau und Inhalt der Webseite ab, doch es ist empfehlenswert diese schon von Beginn an in den Erstellungsprozess einzuarbeiten.
Des Weiteren wurden sogenannte WCAG-Stufen ausgearbeitet, die anführen wie barrierefrei die Inhalte angeboten werden. Das Ranking geht hier von A (niedrigste Stufe) über AA bis zu AAA (höchste Stufe der Barrierefreiheit).
Wir liefern hier einen kurzen Überblick über einige dieser Richtlinien und deren Umsetzung auf der Webseite:
- Alternativen anbieten
Online Content braucht eine schriftliche Alternative zu Bildern, welche auch für z.B. Screen Reader erkennbar ist. Jener Content muss auch auf mobilen Geräten aufrufbar sein und mit jeglicher Art von Browser (Voice Browser) kompatibel sein. Diagramme, Illustrationen, Buttons etc. brauchen Alternativen. Hier bietet sich zum Beispiel eine Sprachaufzeichnung an um es Menschen mit Sehbehinderung zu erleichtern an den Inhalt zu gelangen. Für Videos würden sich Untertitel oder Audiodeskriptionen sowie Gebärdensprache anbieten.
- Inhalte sichtbar machen
Um in dieser Kategorie die Stufe AAA zu erreichen, sollten folgende Richtlinien umgesetzt werden:
- Vorder-und Hintergrundfarben können vom Benutzer gewählt werden
- Textbreite max. 80 Zeichen
- Text ist nicht im Blocksatz ausgerichtet (links- und rechtsbündig)
- Zeilenabstand mind. 1.5
- Textgröße ist bis auf 200% zu skalieren, ohne dabei horizontal scrollen zu müssen
- Zugänglichkeit via Tastatur
Die Webseite muss auf "reine" Keyboard-Nutzung (viele benutzen die Maus nicht) ausgerichtet sein. Das heißt, jeder Content der mit der Maus aufrufbar ist, muss auch mit Keyboard zugänglich sein.
- Zeit geben um Inhalte zu verstehen
Menschen brauchen unterschiedliche lang um etwas zu lesen, zu verstehen, auszufüllen etc. Daher empfiehlt es sich, Zeitlimits abzuschalten bzw. anzupassen. Des Weiteren sollte auffallender aufblinkender Content gestoppt werden um das Risiko eines Anfalls zu vermeiden. Die Seite sollte, auch bei Ablauf einer Sitzung, die ausgefüllten Daten wiederherstellen können, sodass keine weitere Authentifizierung nötig ist.
- Navigation einfach gestalten
User sollten immer wissen, wo sie sich gerade befinden. Daher sollte leicht erkennbar sein, wo man sich gerade befindet und auch der Zweck eines Links sollte durch den Linktext gegeben sein.
- Inhalte lesbar und verständlich machen
- Hauptsprache identifizieren, dies ist auch für Screen Reader wichtig
- Für Fremdwörter etc. sollten Definitionen angeborten werden
- Mechanismus um Abkürzungen verständlich zu machen
- Mechanismus um die Aussprache von Wörtern zu erkennen
- Hilfestellung bei Eingaben leisten
Wenn Eingaben nötig sind, sollte eine Hilfestellung in Form von einer genauen Anleitung, Fehler-Benachrichtigungen, Empfehlungen für Korrekturen etc. zur Verfügung gestellt werden.
Für mehr Informationen steht Ihnen das P.I.C.S Webagentur - Team jederzeit gerne zur Verfügung.